Heizleistung richtig berechnen – Schritt für Schritt

Heizleistung richtig berechnen – Schritt für Schritt

Ob bei einer Renovierung oder einem Neubau – um die Räume optimal zu beheizen, ist die richtige Auslegung der Heizkörper entscheidend. Hier erfahren Sie, wie Sie die benötigte Heizleistung grob berechnen können, um effizient zu heizen und Energie zu sparen.

Wie der Fachmann die Heizleistung berechnet

Für eine genaue Ermittlung der Heizlast eines Raums ist ein Fachmann notwendig. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Norm DIN EN 12831, wobei zahlreiche Faktoren wie Baujahr, Dämmstandard, Raumgröße und Heizsystemtemperatur (Vor- und Rücklauf) berücksichtigt werden. Wenn Sie jedoch bereits eine ungefähre Vorstellung von der Heizleistung haben möchten, bietet eine vereinfachte Berechnung eine gute Orientierung.

Vereinfachte Heizkörperberechnung

Die exakte Berechnung der Heizlast kann komplex sein. Für eine grobe Abschätzung können Sie sich an folgenden Richtwerten orientieren:

  • Altbau ohne Dämmung : ca. 120 W/m²
  • Gebäude mit moderater Dämmung : ca. 80 W/m²
  • Neubau (Wärmeschutzverordnung 1995) : ca. 50 W/m²
  • Neubau (EnEV 2002 oder später) : ca. 40 W/m²

In Badezimmern, wo höhere Raumtemperaturen erforderlich sind, sollte ein Zuschlag von etwa 10 % hinzugefügt werden. Für Räume mit Dachschrägen kann die benötigte Heizleistung um 20 % reduziert werden, da weniger Luft erwärmt werden muss. Bei Räumen mit mehreren Außenwänden oder unvollständiger Sanierung sollte die Heizlast entsprechend höher angesetzt werden.

Beispielrechnung

Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Ein Raum in einem unsanierten Altbau mit einer Fläche von 25 m² benötigt eine Heizleistung von:

25 m² x 120 W/m² = 3000 W.

Um diese Leistung zu erreichen, können Sie entweder einen großen Heizkörper oder mehrere kleinere wählen, die zusammen die benötigte Leistung von 3000 Watt abdecken.

Temperaturabhängige Anpassung der Heizkörperleistung

Beachten Sie, dass die Heizleistung eines Heizkörpers abhängig von den Vorlauf- und Rücklauftemperaturen des Heizsystems ist. Die oben genannte Rechnung basiert auf einer Standardtemperatur von 75°C Vorlauf, 65°C Rücklauf und einer Raumtemperatur von 20°C (75/65/20). Wenn Sie ein System mit niedrigeren Temperaturen betreiben, müssen Sie die Heizleistung entsprechend anpassen.

Zum Beispiel:

  • Bei einem Heizsystem mit 55/45/20 beträgt der Leistungszuschlag das 1,94-fache der berechneten Heizlast.

Ein Heizkörper, der bei 75/65/20 mit 3000 W angegeben ist, liefert bei einem System mit 55/45/20 nur noch etwa 1546 W. Daher muss der Heizkörper entsprechend leistungsstärker gewählt werden, um die gewünschte Wärme zu erzeugen.